„Du trittst auf deinen Fuß auf und es fühlt sich an, als würdest du in einen Reißnagel treten.“ So beschreiben Betroffene die Symptome eines Fersensporns. Meist hast du morgens Fersenschmerzen beim Aufstehen – tagsüber werden die Fersensporn-Schmerzen weniger. Denn durch das Bewegen entspannt sich das Muskel-Faszien-Gewebe deiner Fußsohle und Waden. Wenn du nicht rechtzeitig aktiv wirst, können sich deine anfangs schwindenden Fersenschmerzen zu einem Fersensporn entwickeln. Stechende Schmerzen an der Ferse begleiten dich ununterbrochen und schränken deinen Alltag ein.
Ein Fersensporn ist ein dornartiger Knochenauswuchs, der sich am Fersenbein bilden kann. Verantwortlich dafür ist meist eine Reizung der Plantarfaszie – das ist die Sehnenplatte an der Fußsohle. Deshalb nennt man das Schmerzbild auch Plantarfasziitis. Das Überbeanspruchen der Achillessehne begünstigt die Bildung eines solchen Knochenauswuchses, der in diesem Fall am oberen Fersenbein entsteht. Das dauerhafte Überbelasten zieht an der Knochenhaut, es entstehen knöcherne Verdickungen und Verkalkungen – der sogenannte Fersensporn. Meist ist der Fersensporn nicht mit bloßem Auge zu erkennen, nur auf Röntgenaufnahmen.
Es gibt zwei Arten von einem Fersensporn:
Oft bleibt der Fersensporn unentdeckt, weil er keine Symptome verursacht. Früher wurde bei einem Fersensporn meist operiert, was die Schmerzen aber nur selten langfristig gebessert hat. Die gute Nachricht: Eine Operation ist in den seltensten Fällen notwendig. Vielmehr kannst du mit den unten beschriebenen Tipps deinen Fersensporn lindern.
Über- oder Fehlbelastungen im Stehen und in der Lauf- beziehungsweise Gehbewegung sind die häufigsten Ursachen des Fersensporns.
Es gibt Hilfe bei Fersensporn und Fersenschmerzen. Wichtig ist, dass du natürliche Zugverhältnisse des Bindegewebes wiederherstellst und deine Fußmuskulatur stärkst.
Entlastung:
Zunächst kommt es darauf an, dass du die betroffene Stelle schonst. Vermeide Bewegungen, die deine Füße stark beanspruchen (langes Stehen, Joggen, Rennen, Springen). Im Idealfall legst du erstmal eine Sportpause ein.
Kälte- oder Wärmetherapie:
Kühlung hilft dir dabei, Schmerzen durch Entzündungen zu lindern. Wärme hilft dir, überspannte Muskeln und Faszien zu lockern. Probier einfach aus, was dir gut tut.
Beweglichkeit:
Für mehr Beweglichkeit und eine Verringerung der erhöhten Muskelspannung hilft eine Selbstmassage der Plantarfaszie und der Wadenmuskulatur nachweislich. Wichtig bei der Faszienmassage der Fußsohle: Rolle möglichst nahe an den Fersensporn. Auf der schmerzenden Stelle übst du einen geringen Druck aus. Anschließend solltest du das Iliosakralgelenk (ISG) mobilisieren.
Längenkraft der Fuß- und Wadenmuskulatur
Aktivierungsübungen in gedehnter Position helfen dir, die Fuß- und Wadenmuskulatur aus der Verkürzung zu holen. Das gibt dir einen Impuls zur Bindegewebs-Neubildung.
Bequemes Schuhwerk
Neigst du zu einem Fersensporn, solltest du bequeme Schuhe oder vorübergehend Einlagen beziehungsweise Gelkissen zum Entlasten des Fersenspornbereichs tragen. Abhängig von der Fehlstellung des Fußes kann dir der Orthopäde eine Einlage empfehlen. Die solltest du nicht als Dauerlösung verwenden, da sie eine Fehlstellung oft verfestigen. Besser und nachhaltiger ist es, wenn du mit Übungen die Spannungsverhältnisse regulierst.
Bei stärkeren Schmerzen, die trotz Übungen anhalten, empfehlen wir einen Besuch beim Arzt. Er kann dir Medikamente, Salben, Stoßwellentherapie oder Strahlentherapie verschreiben. Beachte allerdings, dass du die Schmerzen langfristig nur loswirst, wenn du deinen Lebensstil änderst und dein Muskel-Faszien-Gewebe lockerst.